Die Biene - ohne sie geht es nicht

Exkurs: Die Honigbiene - im Dienste von Natur und Mensch

Schon in der Steinzeit wusste der Mensch den Honig zu schätzen. Es wird vermutet, dass die Menschen nunmehr seit gut 8000 Jahren Bienen gezielt zur Honiggewinnung halten - vor gut 5000 Jahren galt er im alten Ägypten als „Speise der Götter“.

Und doch: der herrlich süße Honig ist für die Natur nur Nebensache - es ist die Bestäubungsleistung der Honigbienen, die sie so unentbehrlich für unsere Natur- und Kulturlandschaft macht. Hierbei ist Sie mit ihren - schon im zeitigen Frühjahr - mehrere 10.000 Bienen starken Völkern unschlagbar.

Neben Ihrer schieren Anzahl trägt vor allem ihre Blütentreue - man spricht von Blütenstetheit - zu ihrer enormen Leistung bei. Das heißt: eine Biene, die z.B. eine Apfelblüte anfliegt, fliegt auf diesem Flug nur noch Apfelblüten an. Erkennbar wird diese Eigenschaft an der Einfarbigkeit des Pollens, welchen die Bienen an ihren Beinchen tragen. Denn: jeder Blütenpollen hat seine eigene Farbe.

Mit etwa 80 % der 2.000 – 3.000 heimischen Nutz- und Wildpflanzen ist der Großteil von Ihnen auf die Honigbienen als Bestäuber angewiesen. Somit übersteigt der volkswirtschaftliche Nutzen der Bestäubungsleistung den reinen Wert des geernteten Honigs um das 10- bis 15-fache.

Wer hätte es gedacht: wirtschaftlich nimmt die Honigbiene hiermit den 3. Platz der wichtigsten Nutztiere hinter Rind und Schwein ein.

Es ist nachgewiesen, dass durch den intensiven Beflug der Blüten unserer Obstgehölze, die Erträge sehr wesentlich gesteigert werden. Besonders deutlich fällt der Effekt bei Äpfeln aus (nach Lampeitl u. Schwarz, 1977): So brachten “Roter Berlepsch” volle Erträge bei Bienenbeflug und blieben völlig ohne Ertrag, wenn ein Beflug der Blüten unmöglich war. Beim Apfel der Sorte „Mclntosh” war bei Bienenbeflug der Ertrag 85 % höher und beim “Golden Delicious” 92 %. Nicht weniger wichtig ist die Honigbiene für unsere Wildpflanzen.

 

Es gilt: Bienenhaltung ist gelebter Naturschutz!

Diese Tatsache sollten wir Imker immer wieder unseren Mitmenschen klarmachen. Meist denken doch unsere Mitmenschen, wenn sie etwas von Bienen lesen, hören oder sehen, zunächst an Honig und an Bienenstiche. Diese Einstellung zur Imkerei müssen wir mit allen Kräften durch geeignete Hinweise auf die Nützlichkeit der Bienenhaltung abzubauen versuchen.